Abschlussbericht 1 Jahr Mata Atlantica

Jahresabschlussbericht des Erhaltungszuchtprojektes „Mata Atlántica“ des ÖVVÖ

Im März 2016 startete der ÖVVÖ das erste Erhaltungszuchtprojekt. Nachdem wir Welse der Gattung Scleromystax aus England beschaffen konnten, zwei Arten (S.barbatus und S.macropterus) aus privaten Bestand zweier Teilnehmer in das Projekt mit einflossen und auch Projektteilnehmer gefunden wurden, startete das Projekt „Mata Atlántica“ Ende März 2016.

Sieben Arten aus der Gattung Scleromystax wurden unter den Teilnehmern aufgeteilt. Hier handelt es sich um die wissenschaftlich gültigen Arten S.barbatus, S.lacerdai, S.macropterus, S.prionotos und S.kronei. (Letztgenannte Art wird nicht von jeden Wissenschaftler als gültig angesehen, sondern als Synonym zu S.barbatus geführt). Weiterhin sind zwei Arten im Projekt, deren wissenschaftliche Beschreibung noch aussteht. Hier handelt es sich um die Arten Scleromystax sp. C112 und Scleromystax sp. C113. In den ersten Wochen und auch noch nach Monaten hatten wir einige Ausfälle. Somit ist eine Art (S.lacerdai) vollkommen aus dem Projekt verschwunden und bei einer zweiten Art (S.sp. C112) lebt nur noch ein Tier. Hier wird schon fieberhaft gesucht, leider gehören viele unter diesen Namen angebotenen Fische einer anderen Art an.

Es gibt aber durchaus sehr viel Gutes zu berichten, von den insgesamt sieben Arten ist es bei fünf Scleromystax Arten zu einem Laichen gekommen. Kein Erfolg war bei den Arten S.macropterus und S.lacerdai zu vermelden. Bedingt durch ungünstige Wasserparameter ist es bei S.kronei und S.sp.C112 nicht gelungen, Jungfische aufzuziehen. Der Laich starb ab und es schlüpften keinerlei Larven. Von den drei Arten S.barbatus, S.prionotos und S.sp. C 113 sind Nachzuchten vorhanden, wenn auch von der letztgenannten Art nur sehr wenige. Erfreulicherweise schaffte es ein Projektteilnehmer eine größere Stückzahl der am stärksten bedrohtesten Art, S.prionotos, zu erzielen. Die Jungfische sind erst 2cm, im April bis Mai können die ersten Fische dieser Art an weitere Teilnehmer abgegeben werden.

Im Herbst 2015 wurde ein weiterer erfahrener Aquarianer als Projektteilnehmer aufgenommen.  Weitere Projektteilnehmer sind herzlich willkommen. Wer sich für das Projekt der „Mata Atlántica“ interessiert, bitte eine mail an  e.schiller@oevvoe.org.

Im Sommer 2016 gewannen wir mit den Berliner Zoo Aquarium einen starken Partner, hier wurde den ÖVVÖ für dieses Projekt ein Becken zur „Verfügung gestellt“. Mehrere Scleromystax barbatus sind neben einigen bereits anderen Fischen dort zu besichtigen. Eine Schautafel am Aquarium weist auf das Projekt des ÖVVÖ hin. Auch ein weiteres Becken wird im Zoo Leipzig bald so entstehen, positive Rückmeldungen des Zoos gab es bereits. Verwirklicht wird dieses vermutlich im Sommer 2017.

Im Laufe des Jahres war ich mit der Vorstellung des Projektes in mehreren Vereinen, hier gab es auch nur Positives zu berichten. Das Interesse an diesem Projekt ist groß. Spenden von Vereinen und Privatpersonen gingen das Jahr über ein. Herzlichen Dank an alle die dieses Projekt unterstützen! Besonders der Verein „Aquarienfreunde Tirol“ sei hier genannt, ein beachtliches Teil an Sponsorgeldern ist von hier gekommen. Jeder Sponsor ist auf der HP des ÖVVÖ namentlich erwähnt. Die Gelder werden für neue Tiere, Werbezwecke und auch für Auslagen (z.B. in Zoos oder zu Vorträgen) genutzt.

Nach einen Jahr Erhaltungszuchtprojekt wurde viel erreicht, das Programm ist bekannt und ich sehe dem kommenden Jahr mit viel Zuversicht entgegen. Wir sind sehr bemüht weitere Tiere zu erwerben, um unseren Bestand der zwei verloren gegangenen Arten wieder aufzustocken.

Projektleiter „Mata Atlántica“

Erik Schiller

Scleromystax macropterus, Foto Ingo Seidel